Leimholz kann man überall in den Baumärkten kaufen. Will man jedoch einen Möbelstück selber anfertigen, ist der Materialverbrauch oft sehr hoch. Dem entsprechend ist das Anschaffen vom Leimholz echt teuer. Dazu sind die Kanten besäumt, was das weitere Zusammenleimen schwierig macht. Die Kanten müssen entweder neu gehobelt, oder abgeschnitten werden. Da die Kanten absolut plan und rechtwinklig sein müssen, ist es schwierig einzelne Leimholzbretter miteinander weiter zu verleimen. Will man die Holzflächen mit Kerbschnitz zu verzieren, muss man auch auf die Äste achten. Bretter, die eine geeignete Fläche ast frei haben, muss man im Geschäft lange suchen. Eine weitere Unannehmlichkeit sind die genormten Längen und Breiten. Entweder sind die Bretter zu lang, oder zu kurz. So entsteht ein zu großer Verschnitt. Es ist also besser das Leimholz selber zu machen. Die Anfertigung ist zwar zeit- und arbeitsaufwändig, aber letztendlich macht das Schreinen spaß. Schließlich man hat, was man will. (Manchmal leider auch nicht.) Herstellung Das Holz muss trocken und möglichst mit sehr kleinen Ästen, ohne Verfärbung sein. Für das Leimholz verwendet man grundsätzlich nur eine Art vom Holz. Die Dielen dürfen nicht durch das Trocknen, oder durch eine falsche Lagerung verdreht sein. Alle Äste müssen mit dem Material gut verwachsen sein. Lockere Äste fallen bei der Verarbeitung aus. In dem Leimholz entstehen so ungewünschte Löcher. Erst zerschneidet man die Diele in geeignete Längen so, dass die daraus geschnittenen Latten ca. 50 mm länger, als die fertigen Bretter sind. Anschließend werden die Dielen noch vor dem Zerschneiden beidseitig gehobelt. Bei der Herstellung wähle ich Dielen mit einer Stärke von 50 mm. Durch den Längsschnitt werden Holzlatten gewonnen. Durch das Einstellen der Anschlagschiene der Kreissäge wird die künftige Dicke der Leimholzplatten bestimmt. Es ist darauf zu achten, dass die Holzlatten mindestens um 2 mm dicker sein müssen, wie das fertige Produkt. Es ist darauf zu achten, dass nur so viele Latten geschnitten werden sollen, wie man unmittelbar weiter verarbeiten kann. Beim schneiden auf Vorrat kann es sehr schnell passieren, dass sich die Latten verkrümmen und so unbrauchbar werden. So hergestellte Latten werden dann mit den gehobelten Seiten zueinander gelegt. Beim Zusammenlegen der Latten ist auf den Verlauf der Jahresringe zu achten. Das Holz "arbeitet". Das Heißt, die Latten nehmen und geben die Luftfeuchtigkeit auf. Dabei kommt es zur Verformung der Latten und somit auch des Leimholzes. Den Verlauf der Ringe zeigt die Skizze.
LEIMHOLZ
Die Latten werden wie beschrieben nach den Jahresringen ausgerichtet und in die Schraubzwingen für Leimholz gelegt. Auf die Kanten wird Leim aufgetragen, die Latten zueinander gelegt, die Vierkantrohre verschraubt und anschließend mit Schraubzwingen zusammen gepresst. Als Holzleim verwende ich Ponal. Der Leimvorgang dauert ca. 1- bis 2 Stunden. Aus diesem Grund ist es ratsam mind. zwei Sätze der Leimholzschraubzwingen zu verwenden. Da die gehobelten Seiten der Latten als Kontaktflächen verleimt sind, bleibt die Oberfläche sägerau. Dazu kommt es bei dem Pressvorgang durch die Schraubzwinge zu den geringfügigen Verschiebungen der einzelnen Holzlatten. Der Leim wirkt bei dem Pressvorgang wie ein Schmierstoff. Den nächsten Tag können die Leimholzbretter beidseitig gehobelt werden. Die Breite der Leimholzplatten richtet sich nach der Breite der Hobelmaschine. Da ich nur Bretter mit einer Breite bis 250 mm hobeln kann, bin ich gezwungen die Leimholzplatten nur bis diese Breite herzustellen. Werden breitere Leimholzplatten gebraucht, müssen diese in demselben Vorgang zusammen geleimt werden. Da entsteht ein Problem mit der Verschiebung der fertigen Komponenten. Um die Verschiebung zu vermeiden, fräse ich an den Kontaktseiten kurze Nuten ein, in die ich Feder einlege und verleime. Die Feder müssen genau in die Nut passen. So wird die Verschiebung auf Null gesetzt. Sollten die Platten später durch das Fräsen oder Schnitzen weiter verarbeitet werden, müssen die Fixierpunkte entsprechend positioniert werden.
Durch das Pressen der Leimholzplatten kann es zu der Verbiegung der Bretter in der Längsachse kommen. Die Kanten sind in diesem Fall "bogenförmig". In diesem Fall wird die Kante noch einmal fein gehobelt. Dieser Vorgang ist sehr wichtig. Werden die Leimholzplatten nur so weiter zusammen geleimt, entstehen Haarfugen, die das Gesamtbild der Oberfläche stören. Die fertige Leimholzplatte wird zum Schluss auf endgültige Maße mit Zuschnittsäge formatiert und anschließend fein geschliffen.